Der Pfingstmontag ist in allen deutschen Bundesländern ein beweglicher gesetzlicher Feiertag zwischen dem 11. Mai und 14. Juni. Die Forderung von Wirtschafts- und Unternehmerverbänden im Jahr 2005, ihn abzuschaffen, fand in der Politik keine Mehrheit.
Ursprung
Während der Pfingstsonntag das Ende der Osterzeit markiert, läutet der Pfingstmontag die „Zeit im Jahreskreis“ ein, also den „normalen“ Alltag im Kirchenjahr, der nicht im Zusammenhang mit der Vorbereitung auf ein Hochfest oder der eigentlichen Feier steht. Dieses Datum ist auch nicht verbunden mit einem besonderen biblischen Ereignis oder mit der Verehrung spezieller Heiliger. Vielmehr ist der Pfingstmontag das Überbleibsel der sogenannten Oktav, derzufolge die acht Tage nach einem christlichen Hochfest als Feiertage galten.
Letztendlich ist diese arbeitsfreie Zeit eine Verlängerung des Geburtstags der Kirche am Pfingstsonntag, als auf die Jünger Jesu der Heilige Geist herabkam. Dieser verlieh ihnen die Fähigkeit, alle Sprachen der Welt zu verstehen und die Botschaft Gottes zu verbreiten.
Heutzutage feiern Katholiken und Protestanten vielerorts gemeinsame Gottesdienste, da es auch in der christlichen Urgemeinde keine Trennung der Konfessionen gab. Zentrale Hochfeste in Form zweier aufeinander folgender Feiertage zu zelebrieren, sind in der Tradition der Kirche keine Ausnahmeerscheinung, wie es beispielsweise auch an Ostern oder Weihnachten üblich ist.
Bräuche und Traditionen am Pfingstmontag
Von Pfingstsonntag auf Pfingstmontag pflegen die Menschen insbesondere in ländlichen Regionen die alte Tradition der sogenannten Unruhnacht. Ursprünglich ging es bei diesem Brauchtum darum, böse Geister zu vertreiben. Mit der Zeit hat es sich jedoch durchgesetzt, in dieser Nacht anderen Streiche zu spielen und Schabernack zu treiben. So ist es zum Beispiel erlaubt, alles, was nicht von einem Dach geschützt ist, mitzunehmen und zu verstecken.
In Marwede in Norddeutschland ist es Sitte, an Pfingstmontag eine Strohpuppe, den „Pfingstkarl“, zu verbrennen und anschließend mit Bier zu löschen – ein ähnliches Ritual wie die „Nubbelverbrennung“ im rheinischen Karneval.
Wie bereits an Pfingstsonntag findet in Oelde am darauffolgenden Tag der Tanz der Gemeindemitglieder um gemeinsam aufgestellte Pfingstbäume, der sogenannte Oelder Pfingstenkranz, statt.
Auch an den Werktagen nach dem Pfingstfest halten viele an alten Traditionen fest. So startet der bekannte „Wäldchestag“-Rummel in Frankfurt am Main und Umgebung erst am Dienstag. Ebenfalls an diesem Tag findet in Deidesheim in Rheinland-Pfalz ein historisches Stadtfest statt, bei dem auch eine Ziegenbockversteigerung mit auf dem Programm steht.
In Halle an der Saale sowie im Umland treffen sich die Menschen tags drauf zum Knoblauchmittwoch, um nach den üppigen Festmahlen zu Pfingsten einen Gesundheitstag einzulegen.
Bild: Lothar Spurzem, CC Lizenz