Ostersonntag fällt auf den ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Frühlingsbeginn und ist somit auf kein festes Datum im Jahreskalender festgelegt. Der früheste Termin ist der 22. März und der späteste der 25. April. Der Ostersonntag ist lediglich in Brandenburg ein Feiertag. In allen anderen Bundesländern gilt er als normaler Sonntag.
Ursprung
Ostersonntag ist für Christen das ranghöchste Kirchenfest, an dem sie die Auferstehung Jesu Christi von den Toten feiern. Ursprünglich basiert Ostern jedoch auf heidnischen Bräuchen, weshalb viele Gläubige lieber vom „Auferstehungssonntag“ reden. Die Namensherkunft von Ostern ist nicht eindeutig geklärt. Einige führen ihn auf Ostara oder Eastre, eine Frühlings- und Fruchtbarkeitsgöttin der Germanen, zurück. Andere stellen eine Verbindung zum altgermanischen „Ausro“ her. Dies bedeutete Morgenröte und stand ebenfalls im Zusammenhang mit dem Frühlingsbeginn.
In den frühen christlichen Gemeinden zelebrierten die Gläubigen jeden Sonntag die Begegnung mit dem Auferstandenen. Erst im Jahr 325 befand das erste Konzil von Nizäa, die Feierlichkeiten nur noch am Sonntag nach dem Frühlingsvollmond zu begehen.
Laut Bibel begaben sich mehrere Frauen einige Tage nach der Kreuzigung des Heilands an dessen Grab, um seinen Leichnam zu salben. Dem Matthäus-Evangelium zufolge sank ein Engel vom Himmel herab, um einen großen Stein, der den Eingang zur Gruft blockierte, zur Seite zu wälzen. Als die Frauen schließlich ans Grab traten, sahen sie, dass es leer war. Daraufhin sagte ihnen der Engel, dass sie sich nicht fürchten sollten, denn der Gekreuzigte sei auferstanden, wie er es angekündigt hätte.
Dieses Ereignis bildet das zentrale Fundament der christlichen Religion, das die Botschaft enthält, dass Gott das Leben bis in alle Ewigkeit will, dass es somit ein Leben nach dem Tod an der Seite des Vaters im Himmel gibt.
Bräuche und Traditionen
Die Rituale an Ostersonntag sind mannigfaltig und von Region zu Region sehr unterschiedlich. Am bekanntesten sind die Bräuche rund um den Osterhasen, der Eier bunt anmalt und versteckt. Am Morgen des Ostersonntags ist es dann Sitte, dass die Kinder danach suchen. Über die Entstehung dieses Kults gibt es mehrere Variationen. Eine geht davon aus, dass sich um 1800 in städtischen Kreisen die Ostereiersuche zunehmend als familiärer Brauch durchsetzte. Eine Deutung für die Verbindung zum Christentum lautet, dass der Hase und das Ei den Frühling und neues Leben symbolisieren und somit an die Auferstehung Jesu erinnern.
Zum Festtag gehört auch das Osterlamm dazu. Dieses verkörpert für Christen die Unschuld und das Leben und verweist auf Jesus, der „als Lamm Gottes“, wie es in der Bibel heißt, unschuldig für die Menschheit in den Tod gegangen ist, um sie durch seine Überwindung von Leid und Tod zu erlösen.
Auf eine lange Tradition zurückblicken kann der Ostersegen „Urbi et Orbi“ des Papstes, den er vom Petersdom im Vatikan aus spendet und der im Fernsehen, Radio und via Internet in aller Welt verfolgt werden kann. „Urbi et Orbi“ bedeutet „der Stadt und dem Erdkreis“ und geht zurück auf den im Mittelalter erhobenen Anspruch des Papstes, Anführer der Christenheit weltweit zu sein.
Ebenfalls ein uralter Brauch ist die sogenannte Speisensegnung. Hierbei ist es üblich, dass die Gläubigen ihre gefärbten Eier oder andere Nahrungsmittel in einem Korb in den Gottesdienst mitbringen, um sie vom Pfarrer segnen zu lassen.
Bild: Jan Kameníček, Public Domain license