Fronleichnam

Einer wichtigen Feiertage in Deutschland ist Fronleichnam. Nachstehend finden Sie eine Übersicht, wann Fronleichnam in den nächsten Jahren gefeiert wird:
FeiertagDatumTagWochennummerTage bis
Fronleichnam 202216. Juni 2022Do.24-899
Fronleichnam 202308. Juni 2023Do.23-542
Fronleichnam 202430. Mai 2024Do.22-185
Fronleichnam 202519. Juni 2025Do.25199
Fronleichnam 202604. Juni 2026Do.23549
Fronleichnam 202727. Mai 2027Do.21906
Fronleichnam 202815. Juni 2028Do.241291
Fronleichnam 202931. Mai 2029Do.221641
Fronleichnam 203020. Juni 2030Do.252026
Fronleichnam 203112. Juni 2031Do.242383
Fronleichnam 203227. Mai 2032Do.222733

Fronleichnam ist lediglich in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz sowie im Saarland ein beweglicher gesetzlicher Feiertag. Darüber hinaus gibt es noch einzelne, überwiegend katholisch geprägte Regionen in Sachsen und Thüringen, in denen an diesem Tag die Arbeit ruht. Die Gläubigen feiern Fronleichnam am 60. Tag nach Ostern, somit frühestens am 21. Mai und spätestens am 24. Juni.

Ursprung

Das Wort Fronleichnam leitet sich vom mittelhochdeutschen „vron“ (Herr) und „lichnam“ (Leib) ab. In der römisch-katholischen Kirche gilt es als Hochfest des heiligsten Leibes und Blutes Christi (lateinisch: „Sollemnitas Sactissimi Corporis et Sanguinis Christi“). Im Unterschied etwa zu Weihnachten gedenken die Menschen an diesem Tag keines konkreten Ereignisses der Bibelgeschichte, sondern zelebrieren ein sogenanntes Ideenfest.

Im Zentrum von Fronleichnam steht die Dankbarkeit für die Leibhaftigkeit des Sohns Gottes auf Erden. Der Ursprung geht auf zwei geheimnisvolle Phänomene im 13. Jahrhundert zurück. Zunächst hatte die Augustinernonne Juliana von Lüttich die Vision, auf der Mondscheibe einen schwarzen Fleck zu sehen. Dies deutete sie als das Fehlen einer Feier zu Ehren der heiligen Hostie. Einige Jahre später ereignete sich das sogenannte Blutwunder von Bolsena, bei dem der Priester Peter von Prag plötzlich Blutstropfen auf den gesegneten Oblaten entdeckte. Nach diesen Ereignissen bestimmte Papst Urban IV. im Jahr 1264, am zweiten Donnerstag nach Pfingsten Fronleichnam als Fest der Eucharistie zu feiern, das an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern erinnert.

Die Verehrung der zum „Leib Christi“ gewandelten Hostie zelebrieren die Christen an Fronleichnam mit prunkvollen Prozessionen, die durch die Straßen ziehen. Dabei hält der Priester eine Monstranz, die eine geweihte Oblate enthält, in Händen, während ihm die Gläubigen betend und singend folgen. Nicht selten marschiert der Pfarrer unter einem Baldachin, den Kirchenmitglieder über ihn spannen. Während die Prozessionsteilnehmer heutzutage Aufgaben wie diese ehrenamtlich übernehmen, stand etwa den Messdienern und Fahnenträgern im 18. Jahrhundert noch eine Entlohnung in Form von Wein und Kreuzern, dem damals gängigen Zahlungsmittel, zu.

Fronleichnam ist ein Fest der Katholiken, das es aufgrund der unterschiedlichen Deutung des Abendmahls bei den Protestanten nicht gibt.

Bräuche und Traditionen zu Fronleichnam

Eine weit verbreitete Tradition ist es, für die Fronleichnamsprozession die Straßen mit Blüten, Bildern, roten Fenstertüchern, Fähnchen oder Blumenteppichen zu schmücken. Regional finden die Prozessionen auch zu Schiff wie bei der „Mülheimer Gottestracht“ auf dem Rhein statt. Eine Seeprozession gibt es bei Murnau.

In Fritzlar in Nordhessen beginnen die Feierlichkeiten schon einen Tag vor Fronleichnam mit dem sogenannten Katzenkoppschießen. Hierbei erschallen zunächst alle acht Glocken des Doms. Anschließend werden drei Mal sechs Salven aus alten Kanonen abgefeuert. Zum Abschluss spielt der Bläserchor auf.

Ein alter Brauch in Bayern ist es, sich nach den kirchlichen Feierlichkeiten zum Frühschoppen im meist nahe gelegenen Gasthof zu treffen. Die Altöttinger zieht es nach der Messe zur „Hofdult“, bei dem es sich um ein traditionelles Volksfest mit Fahrgeschäften und kulinarischen Köstlichkeiten handelt.

Bild: Silvio Tanner, CC Lizenz