Pfingstsonntag

Einer wichtigen Feiertage in Deutschland ist Pfingstsonntag. Nachstehend finden Sie eine Übersicht, wann Pfingstsonntag in den nächsten Jahren gefeiert wird:
FeiertagDatumTagWochennummerTage bis
Pfingstsonntag 202205. Juni 2022So.22-902
Pfingstsonntag 202328. Mai 2023So.21-545
Pfingstsonntag 202419. Mai 2024So.20-188
Pfingstsonntag 202508. Juni 2025So.23196
Pfingstsonntag 202624. Mai 2026So.21546
Pfingstsonntag 202716. Mai 2027So.19903
Pfingstsonntag 202804. Juni 2028So.221288
Pfingstsonntag 202920. Mai 2029So.201638
Pfingstsonntag 203009. Juni 2030So.232023
Pfingstsonntag 203101. Juni 2031So.222380
Pfingstsonntag 203216. Mai 2032So.202730

Lediglich in Brandenburg gilt der Pfingstsonntag als gesetzlicher Feiertag. Deutschlandweit gibt es aber zahlreiche festliche Bräuche, wodurch sich vielerorts dieser Sonntag von einem sonst üblichen unterscheidet. Pfingsten fällt frühestens auf den 10. Mai und spätestens auf den 13. Juni.

Ursprung

In der Apostelgeschichte des Neuen Testaments heißt es, dass an Pfingsten der Heilige Geist – eine der drei Erscheinungsformen Gottes – auf die Jünger Jesu herabkam. Der Heiland hatte dieses Zeichen ausgesandt, um sein Versprechen zu erfüllen, stets bei seinen Freunden zu sein. Während die Jünger gemeinsam das jüdische Erntedankfest Schawuot feierten, aus dem das christliche Pfingstfest hervorging, senkte sich der Heilige Geist in Form von feurigen Zungen auf die Gruppe herab. Plötzlich waren die gläubigen Männer in der Lage, viele Sprachen zu verstehen und zu sprechen, sodass sie den Glauben an Gott in der Welt verbreiten konnten. Pfingsten gilt daher auch als „Geburtstag der Kirche“.

Die Feuerzungen in der Bibelerzählung stehen symbolisch für die Erhellung des menschlichen Geistes sowie für Begeisterung, „Feuer und Flamme“ zu sein, die Worte des Herrn zu verkünden. Gleichzeitig bedeuten sie das Entzünden von Kraft und Energie.

Im Verlauf der Kirchengeschichte versinnbildlichte zunehmend eine weiße Taube den Heiligen Geist. Dieses Symbol leitete sich aus der neutestamentarischen Beschreibung der Taufe Jesu im Jordan ab. Dabei, so die Evangelisten, öffnete sich der Himmel, und der Geist Gottes erschien in Gestalt einer Taube als Ausdruck von Liebe und Zartheit. Im Zeitalter des Barock war der Brauch des „Heilig-Geist-Schwingens“ keine Seltenheit, bei dem an Pfingsten lebendige Tauben in Kirchen freigelassen wurden. Mancherorts gehörte es zum Zeremoniell, eine hölzerne Taube von der Decke des Gotteshauses herabzulassen, die die Glaubensgemeinschaft mit Gebet und Weihrauch empfing.

Überliefert ist Pfingsten als christliches Fest seit dem 2. Jahrhundert. Der Name geht auf das griechische Wort „pentecoste“ zurück, was übersetzt „der Fünfzigste“ heißt und sich auf seinen zeitlichen Abstand zu Ostern bezieht. Nach Weihnachten und Ostern ist es das dritte Hauptfest im christlichen Kirchenjahr.

Bräuche und Traditionen an Pfingstsonntag

Zum kirchlichen Brauchtum an Pfingsten, dem offiziellen Ende der Osterzeit, zählt vor allen Dingen in südlichen Gegenden das Entzünden eines Feuers, das symbolhaft für den Heiligen Geist steht. In manchen Regionen finden Prozessionen oder Flurumgänge statt, oftmals verbunden mit einem Wettersegen für eine gute Ernte.

Eine der weltlichen Traditionen ist das „Dreckschweinfest“ im Mansfelder Land in Sachsen-Anhalt. Bei dieser Veranstaltung vertreiben Kinder mit Peitschen den Winter, also die sogenannten Dreckschweine, in deren Rolle die ledigen Männer des Dorfes schlüpfen.

„Maimann“, Laubbaum“ oder „Pfingstl“ sind ebenfalls Rituale mit einer bis ins Mittelalter zurückreichenden Geschichte. Dabei werden Menschen mit Laub umwickelt, sodass sie nicht mehr zu erkennen sind. Auf diese Weise getarnt ziehen sie als Verkörperung des Siegs des Sommers über den Winter durchs Dorf und fordern ihren Tribut in Form etwa von Eiern und Wurst ein.

Das Dekorieren von Quellen und Brunnen sowie das Schmücken des eigenen Heims mit Pfingstrosen oder frischen Birkenzweigen ist ebenfalls häufig üblich. Pfingstkönig können an diesem besonderen Sonntag Kinder werden, wenn sie während eines Reiterspiels beim Ringstechen einen Stab am häufigsten durch das an einem Baum befestigte Rund werfen.

Bekannt ist darüber hinaus der Pfingstochse. So ist es insbesondere im alpenländlichen Raum Brauch, dass die Bauern ihr Vieh im Rahmen einer Prozession durchs Dorf treiben, um sie erstmals nach dem Winter zum Grasen auf die Weiden zu führen. Dabei schmücken sie den imposantesten Ochsen festlich mit Blumen und Bändern. In heutiger Zeit verspottet der Name „Pfingstochse“ eine übertrieben herausgeputzte Kleidung. In Bayern heimst sich derjenige in der Familie diese Titulierung ein, der an Pfingstsonntag am längsten schläft.

Bild: Hortus Deliciarum, Pfingsten: Die Aussendung des Heiligen Geistes auf die Apostel, Herrad von Landsberg, public domain